Donnerstag, 7. Mai 2009

That was it ...

3 Kommentare
Das war er also nun: unser letzter Tag in Carrollton. Wir haben den ganzen Tag gepackt und geputzt und mussten zu allem Überfluss parallel auch noch ein Essay schreiben. Das letzte Exam an der UWG. Wir haben auch noch unseren halben Hausrat unter die Leute gebracht, damit noch ein bisschen Geld gemacht und einen letzten Spaziergang über den Campus gemacht. Ach mensch ... ! Zu unserer großen Freude haben wir auch noch Klaus einmal gesehen, als wir ihm seine Küchenutensilien, die er uns ja ausgeliehen hat, zurückgebracht haben und haben danach noch eine kleine Rundfahrt in die abgelegensten Ecken Carrolltons gemacht um uns so gruselige Häuser anzugucken, dass ich immer noch Herzklopfen vor lauter Aufregung habe.





Zum finalen Abschluss haben wir uns dann noch ein Abschiedsessen im Longhorn Steakhouse gegönnt. Ich habe ein so unglaublich großes Steak und so unglaublich leckere mashed potatoes gegessen ... alter Schwede!!! Beim Versuch, es aufzuessen, bin ich leider kläglich gescheitert. Vom Chef des Hauses haben wir sogar ein Dessert umsonst bekommen. Er war so begeistert, weil wir aus Deutschland sind, dass er es uns spendiert hat. Da haben wir dann auch gerne ein großzügiges Trinkgeld gegeben.




Ich kann irgendwie gar nicht glauben, dass wir in 4 Stunden los zum Flughafen fahren und könnte gerade, obwohl ja noch eine tolle Woche in New York vor mir liegt, echt mal kurz heulen. Ganz ganz komisch ...
Es ist auch ein ganz anderes Gefühl als es damals im Januar war, als ich weggegangen bin. Da wusste ich, dass ich in ein paar Monaten wieder zurückkomme. Nach Carrollton werde ich wohl nie wieder zurückkommen. Die letzten vier Monate befinden sich jetzt in 2 Koffern. Mein Zimmer ist leer und schon fast steril geputzt, und irgendwie wäre ich nicht böse drum, wenn ich noch ne Woche oder zwei dranhängen könnte. Es ist einfach total merkwürdig, hier so schlagartig alle Zelte abzubrechen. Ich habe mich wirklich total dran gewöhnt hier zu sein und kann rückblickend sagen, dass es alles wirklich Spaß gemacht hat.

Und ich glaube, dich bald nicht mehr ständig um mich zu haben, Sash, wird ebenfalls total komisch. Bestimmt warte ich, wenn ich in Oldenburg gemütlich auf meinem Sofa vor dem Fernseher sitze, darauf, dass du deinen Kopf zur Tür reinsteckst und mir erstmal wieder einen Vortrag über irgendwas hältst, dass du gerade eben im Internet gelesen hast. Es hat mich hier oft fast in den Wahnsinn getrieben ... aber ich glaube, es wird mir wirklich fehlen. Es wird mir auch fehlen, mir 15x am Tag anzuhören, was du schon alles für die Uni gemacht oder noch nicht gemacht hast, oder mit dir darüber zu diskutieren, ob eigentlich die mittlere Spur auf den Straßen sinnvoll ist oder nicht. Ich weiss gar nicht, wie ich ab sofort ohne deine Hilfe über die Straße kommen soll oder warum die Welt eigentlich so ist, wie sie ist. Ich hab echt ne Menge von dir gelernt ... auch wenn ich das vielleicht nicht so direkt zugebe. *hehe* Ausserdem muss ich meine Spinnen jetzt wieder selber wegmachen, verdammt. ;o) Danke für die tolle Zeit hier. Ohne dich wäre es nicht das gewesen, was es war. Wir sehen uns in der Mensa bei lecker Schnitzel und Kartoffelbrei. Oder auf der Wiese vorm A5 bei einem Calippo Ananas. ;o) *drück dich*

Mittwoch, 6. Mai 2009

Besuch aus good old Germany und Trip nach Atlanta

0 Kommentare
Seit ein paar Tagen beglückt uns nun das Topsy mit ihrer Anwesenheit. Vergangenen Freitag haben wir noch kurz eine Klausur geschrieben und sind dann mit unserem schicken Mietwagen zum Airport Atlanta gedüst, um das arme und verstörte da zum ersten Mal fliegende Kind abzuholen. Es ist immer wieder faszinierend, wie unfassbar riesig dieser Flughafen ist, aber dank optimaler Beschilderung haben wir gleich die Stelle gefunden, an der die Fluggäste des Fluges (ich sag nicht, welche Fluggesellschaft, weil ich später unter Umständen noch viel drüber schimpfen muss) ankamen. Wie nennt man das eigentlich, wo die Leute rauskommen und mit Plakaten und so weiter empfangen werden? Na ja, es weiss schon jeder, was ich meine.

Obwohl das Flugzeug schon längst gelandet war als wir ankamen, haben wir bestimmt nochmal eine knappe Stunde auf das Topsy warten müssen. Wir haben sogar ein paar Leute mit Atemschutzmasken gesehen. Schweinegrippe lässt grüßen. Hier heisst das übrigens tatsächlich "Swine Flue"! Witzig oder?! *hihi* Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich das damals erwähnt habe, aber wir mussten bei unserer Ankunft in Atlanta im Januar zum Schluss noch eine geschlangene halbe Stunde am Baggage Claim auf unser Gepäck warten, das einfach nicht kommen wollte. Wir haben uns also dieses Mal schon mental drauf eingestellt und schlendern so zum Band ... und da laufen doch tatsächlich schon Nicoles zwei Koffer vorbei! Unglaublich!! Die muss auch gedacht haben, wir spinnen.

Da es ja noch früh am Tage war (16 Uhr), haben wir uns anschließend auf den Weg nach Atlanta gemacht. Der Flughafen selber liegt ja etwa 10 Meilen ausserhalb der Stadt. Eigentlich dachte ich, dass wir mit dem Bus fahren würden, aber Sascha hat drauf bestanden, mit dem Auto zu fahren. Ich habe es schonmal erwähnt: ich bin so ein dermaßen unentspannter Beifahrer und bin allein beim Gedanken daran tausend Tode gestorben (eben mal kurz mit dem Auto in eine amerikanische Großstadt!!!), und zu allem Überfluss hatten wir nicht mal unsere Straßenkarte dabei (jaaaaaaa, ich war Schuld, wir wissen es!!!), aber mit einem kurzen Blick in eine Karte, die wir in einem Buchladen im Flughafen gefunden haben, hatte sich auch das Problem gelöst. Erstaunlicherweise haben wir uns auch nur einmal verfahren und waren dann plötzlich mitten in Atlanta. Wir sind erst ein bisschen rumgekurvt und haben dann recht schnell ein Parkhaus gefunden, in dem wir für nur $11 parken konnten (whhhaaaa!!!) Leider muss ich sagen ... eine Schönheit ist diese Stadt nicht gerade. Es wimmelt nur so von Verrückten und Pennern, und als Weisser fühlt man sich dort auch eher als Aussenseiter.

Wir haben einen kleinen Spaziergang durch den Cennential Olympic Park gemacht, der sich wie eine kleine grüne Oase mitten im Zentrum von Atlanta befindet. Leider leider leider hatte das Coca-Cola-Museum schon zu. Ich hatte mich seit Wochen drauf gefreut, mir das anzugucken, aber es hat nicht sollen sein. *schnief* Das hat uns natürlich nicht davon abgehalten, ein paar Fotos zu machen.

Ehrung an die Teilnehmer der Olympischen Spiele 1996:


Fountain of Rings:


Der halbe Park ist mit Steinen gepflastert, auf denen die Namen der Teilnehmer der Olympischen Spiele stehen:





Erkennt man die Colaflasche? Dem Gebäude im Hintergrund fehlen leider ein paar Fenster. Der Tornado, der letztes Jahr im März direkt durch Downtown Atlanta gefegt ist, hat sie mitgenommen.



Wie war das noch mit den Leuten, die sich ständig ins Bild drängeln müssen? ;o)


Witzigerweisen wurden wir mehrfach von Leuten angesprochen,die uns gefragt haben, ob sie ein Bild von uns machen sollen. Wirklich sehr nett.



Je später es wurde, desto weniger normale und desto mehr merkwürdige Leute liefen leider auf den Straßen rum. Und Innenstädte, so wie wir sie aus Deutschland kennen, gibt es in Amerika sowieso nicht wirklich. Nach 6 Uhr ist es dort wie ausgestorben, und deswegen haben wir uns schon recht bald wieder auf den Weg zurück zum Auto gemacht. Zwischendurch wurden wir noch von einer sehr schrägen Gestalt angesprochen, die uns völlig unaufgefordert eine Wegbeschreibung gegeben hat ... und daraufhin Geld oder zumindest ein Sandwich wollte. Sascha hat so interessiert zugehört, dass wir uns das Lachen mit Mühe und Not verkneifen mussten.

Die Rückfahrt war dann eigentlich das Highlight des ganzen Tages, da wir die Interstate nicht wiedergefunden und deswegen unfreiwillig eine Rundfahrt durch die gruseligsten Gegenden von Atlanta unternommen haben. Eine witzige Sache, bei der wir uns im Nachhinein vor Lachen kaum noch halten konnten, trug sich zu, als wir bemerkten, dass wir in die falsche Richtung fuhren. Wir wollten also auf einem Parkplatz drehen ... fahren rauf, um ein parkendes Auto herum und wieder in Richtung Straße, als wir merken, dass man leider nur in die Richtung abbiegen durfte, in die wir sowieso schon vorher gefahren sind. Die Person in dem parkenden Auto muss gedacht haben, wir sind von der Polizei oder so, denn als wir, nachdem wir letztlich ein Stück weiter doch noch wenden konnten, wieder an dem Parkplatz vorbeigefahren sind, stand das Auto plötzlich anders herum. Leider klingt das jetzt nicht mal ansatzweise so lustig, wie es war, aber wir haben wirklich gebrüllt vor Lachen. Ebenfalls zum Wegschmeissen komisch war, als wir an einer Ampel hielten und vor uns ein Pick Up stand, in dem ein Mann war, der so unglaublich dick war, dass er quasi in der Mitte des Wagens saß. Und wie das ja immer so ist: wenn man einmal so richtig anfängt zu lachen, findet man irgendwann einfach ALLES witzig.

Kurz vor Carrollton haben wir dann noch bei Hardee's gehalten, in dem wir Nicole in die amerikanische Esskultur eingeweiht haben. Die Bedienung war wieder einmal ganz begeistert davon, dass wir aus Deutschland sind. "That's SO COOL!!!" Und auf dem Rückweg nach Carrollton hatten wir dann noch so einen kollektiven und hysterischen Lachanfall, dass ich jeden Moment damit gerechnet habe, dass Sash einen Unfall baut. Erstaunlicherweise weiss niemand von uns mehr, was eigentlich so witzig war ... aber das ist dann ja in so einem Moment eh egal. Ich glaube, die fetten Burger haben wir einfach ratzfatz wieder weggelacht.

Zum Schluss nochmal ein paar Impressionen. Atlanta hat mit Sicherheit viele schöne Ecken zu bieten ... wir haben leider nicht so viel davon gesehen, da wir vor lauter Angst einfach schnell geflüchtet sind.




Typisch! TYPISCH!!!




Lieber nicht aussteigen ... ... das Fußgänger-Hinweisschild ist pure Ironie!


Sash der alte Rennfahrer!


Dieses Werbegesicht mit den aufgeklebten Zähnen ist echt zum Schießen, fanden wir!! *haha*


Hier noch einmal das Gebäude mit den fehlenden Fenstern. ... Kann ja jedem mal passieren.


Bye bye ...