Dienstag, 6. Januar 2009

Angekommen in Atlanta und der Besuch in der amerikanischen Botschaft in Berlin

Hello to everybody from Georgia, USA!
Das hier ist nun mein allererster Blog. Ich habe sowas noch nie vorher gemacht, deswegen bitte ich alle Experten freundlich um Nachsicht mit mir. Wobei ein bisschen Tagebuchschreiben ja eigentlich nicht so schwer sein kann ... aber das hab ich schon bei vielen Dingen gedacht und mich dann eines Besseren belehren lassen. Ganz heimlich still und leise ist das allem Anschein nach auch Saschas Blog. Sein Kommentar, als ich bekannt gab, dass ich gerne einen über unseren Aufenthalt in Carrollton schreiben möchte: "Oh, super, dann haben wir ja schon einen!" ... Öhm ... okay! ;o)

Anyway: nun bin ich / sind wir (keine Panik, so geht das jetzt nicht die ganze Zeit weiter) schon den vierten Tag hier, und eigentlich gab es schon vorher sooo viel zu berichten - z.B. über unseren Trip nach Berlin, wo wir unser Visum beantragt haben - aber ich schiebe die Dinge ja öfters gerne mal vor mir her. Aber ich kann ja einfach mal ganz kurz zusammenfassen: wir hatten unseren Termin dort am 3. Dezember und durften bei meinem lieben Sabinchen nächtigen, wofür ich sie an dieser Stelle nochmal ganz dolle drücken will. Sie hat uns nicht nur vom Bahnhof abgeholt (der Zug hatte NATÜRLICH Verspätung, but zänk ju for träwweling wis Deutsche Bahn), für uns Stadtführerin gespielt, uns zu Maredo eingeladen (ok, eigentlich hat jeder für sich selbst gezahlt, aber ich bin einfach noch so begeistert!), uns in die Geheimnisse des berühmten Berliner Tiergartens eingeweiht und ihre heimische Schlafgelegenheit und Beleuchtung nutzen lassen, sondern uns am nächsten Morgen auch noch ganz mamilike am Händchen zur U-Bahn gebracht. Leider wars das dann auch schon mit Urlaub in Berlin, denn im Anschluss durften wir tatsächlich eine geschlagene Stunde in Schneegestöber und eisiger Kälte VOR der amerikanischen Botschaft mit etwa 15 Leidensgenossen warten. Es weiss wohl keiner so genau, warum die da drinnen keinen Warteraum einrichten. Immerhin haben uns ein paar nette Polizisten ein wenig unterhalten ... ich hoffe, die waren genauso angepi**t von dem Rumgestehe wie wir. Irgendwann kam dann ein Schrank von einem Mann (natürlich Ami! Niemand ausser einem Ami darf amerikanische Einrichtungen bewachen!) aus seinem warmen Sicherheitsschleusenhäuschen nach draußen und hat eben mal kurz abgecheckt, ob auch wirklich niemand verbotene Gegenstände (z.B. große Taschen) dabeihatte. Als wir dann endlich reindurften, mussten wir erstmal durch eine Sicherheitsschleuse (wie am Flughafen), wo mir allen Ernstes mein Labello abgenommen und in einer Kiste, in der sich schon schätzungsweise 10 andere Exemplare dieser gefährlichen Waffe befanden, abgelegt wurde. Und dann pampt der Typ mich auch noch an, dass ich mich bitteschön mal beeilen soll. Pah! Nach haargenauen Anweisungen, wie wir uns in der Botschaft zu verhalten haben, durften wir dann weitergehen und wurden von einem weiteren Menschen empfangen, der uns erklärte, wie das gleich alles vonstatten geht. Zuerst geht man an einen Tisch, der stark an eine Wahlkabine erinnert (ich frage mich ja, warum ich die Visa-Daten von anderen Leuten nicht sehen darf ... ich werde mich wohl kaum als Ismael Ülüglü aus Lüleburgaz ausgeben, nachdem ich selbigen erstmal niedergeschlagen habe) und sortiert dort seine Unterlagen in einer vorgegeben Rehenfolge. Danach setzt man sich an den Rand und wartet, bis man dran ist, um zu einem kleinen Mann zu gehen, der hinter einem sehr hohen Pult sitzt, das wirklich so hoch war, dass er eine Kiste für seine kurzen Beinchen brauchte, um nicht vom Stuhl zu fallen. Der Mann kontrolliert dann, ob man seine Unterlagen auch wirklich so geordnet und beisammen hat, wie erforderlich. Ganz ehrlich: scheiss Job! Danach setzt man sich dann wieder hin und wartet, bis man an der Reihe ist, um zu einem Schalter zu gehen, an dem ebenfalls nochmal alles kontrolliert und sortiert wird (wollen die mich eigentlich total verarschen??) und bekommt im Anschluss eine Karte mit einer Nummer. Dann setzt man sich wieder hin. Irgendwann wird die Nummer aufgerufen und man geht zu einem anderen Schalter und muss Fingerabdrücke geben. Die nette Dame hat bei mir 4 Versuche gebraucht. Als wenn ich solche Dreckpfoten hätte! Dann ... 3x dürft ihr raten ... richtig, dann setzt man sich wieder hin und wartet, bis der Name aufgerufen wird und man zu einem Schalter geht, an dem das gefürchtete Interview geführt wird. Von diesem Interview und der Laune des wichtigen Mannes hinter der Sicherheitsscheibe (ja, man spricht durch ein Mikrofon mit den Leuten!!! Wie soll ich da bitte jemandem etwas zuleide tun können ... OHNE LABELLO???!!!) hängt es ab, ob das Visum genehmigt oder abgelehnt wird. Das Interview dauerte bei mir sage und schreibe 20 Sekunden. Ich wurde gefragt, was ich in den USA studieren will und wer den Aufenthalt finanziert. Und ich bin mir fast sicher, er hat mir bei meinen Antworten nicht mal zugehört. Meine gefühlten 284657294 Unterlagen, die ich dabei hatte um meine besten Absichten nachzuweisen, habe ich alle nicht gebraucht. Sein Kommentar: ok, das Visum ist genehmigt, Sie erhalten es innerhalb der nächsten 2 Wochen per Post. Und das wars. Insgesamt haben wir 3 Stunden vor und in der Botschaft verbracht und waren wohl nur 10 Minuten wirklich beschäftig. Ich etwas länger, denn gleich zu Beginn sprach mich ein Herr aus Kamerun an, der an einem Computer, der extra für die Leute, die ihre Unterlagen nicht vollständig haben, aufgestellt war, saß und mich bat, ihm beim Ausfüllen zu helfen. Leider war meine Hilfe wohl nicht wirklich gut, denn ich sah ihn 5 Minuten später mit jemand anderem an derselben Stelle sitzen. Die ewige Warterei hatte übrigens den netten Nebeneffekt, dass wir uns sehr angeregt mit ein paar Leuten unterhalten und eine Menge gelacht haben. Und wir haben mit einem georgischen Mädel gesprochen, das von Deutschland aus über die USA nach Kanada wollte, und dafür ein amerikanisches Visum brauchte, weil sie 3 Stunden Aufenthalt in Chicago hat! Das muss man sich mal vorstellen! DAFÜR braucht man ein Visum, das wirklich alles andere als billig ist. Und letztlich wurde ihr auch noch das Visum verweigert, weil sie keine Bindung an ihr Heimatland nachweisen konnte und man deswegen annehmen musste, dass die sicher illegal in die USA einwandern wird. Grundsätzlich ist für die Amis erstmal jeder ein potenzieller illegaler Einwanderer! Leute, wir gehen alle freiwillig wieder! Mann mann mann! In der Botschaft steht übrigens ein Automat, an dem man amerikanische Snacks und auch amerikanisches Bier (oder was auch immer das gewesen sein mag) ziehen konnte. Sascha musste das natürlich mal testen und hat mich freundlicherweise auch einmal probieren lassen, nachdem er die Hälfte davon in der Botschaft verschüttet hat ... ich habe in meinem Leben wohl noch nie etwas Widerlicheres getrunken!! Das Zeug schmeckte original so, wie eine alte Holzhütte riecht! Würg!
Dann durften wir endlich mit der Gewissheit, unser Visum zu bekommen, die Botschaft verlassen und ich durfte mir meinen Labello wiederholen, der die ganze Zeit streng bewacht in der Kiste gelegen hat.

Leider war das Wetter an dem Tag wirklich widerlich, so dass wir nach ein bisschen bummeln und Weihnachtsmarktgucken ziemlich schnell wieder nach Hause gefahren sind. Und Fotos konnte ich auch nicht wirklich machen. Verdammt! Dafür kam zwei Tage später schon das Visum. Wenn sie auch spinnen - schnell sind sie schon, die Amis! :o)
Ok, so kurz war die Zusammenfassung jetzt irgendwie doch nicht. Shame on me.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

AAAAHHHHH Krissi, ich find das soo toll, schreib bloß schnel lwe iter, ic hwill was zu lesen haben!!!!!!
Ps: hier sind es grad geschätzte -356 °C

Anonym hat gesagt…

Mach ich, mach ich ... aber wer bist du denn bloß? ^^

Kommentar veröffentlichen