Samstag, 25. April 2009

Wädda Wädda Wädda

Neulich habe ich mich noch auf das tolle Wetter, das da kommen sollte, gefreut. Inzwischen ist es da, und ich freue mich auch über soviel Sonne ... aber damit einher geht auch eine fast unerträgliche Bullenhitze! Hui! Da rechts in meinem kleinen Wetter-Widget könnt ihr euch die Vorhersage für die nächsten Tage angucken.
Wir haben uns ja schon mehrfach sagen lassen, dass der Sommer hier wirklich eher unschön ist, und ein Student, der aus Afrika kommt, hat mir erzählt, dass es hier im Sommer teilweise heisser ist als in Afrika ... und es ist jetzt schon super anstrengend, obwohl wir erst April haben. Wie wird denn das erst im Juli? Wir hatten heute auch "nur" 28 Grad (die 31 kommen noch), aber trotzdem hält man es draussen einfach nicht aus. Auch nicht im Schatten. Als wir gestern von einem Seminargebäude zur Bushaltestelle gelaufen sind (vielleicht 5 Minuten), hatte ich richtige Atemprobleme. Sowas ist mir ja noch nie passiert. Ich liebe die Sonne und würde mich den ganzen Tag reinlegen, wenn ich nicht innerhalb von Minuten verbrennen würde, aber hier geht das einfach nicht. Man hat wirklich das Gefühl, zu ersticken. Ich habe auch jeden Tag Kopfschmerzen - aber da greife ich dann eben mal kurz zu meiner 200er-Packung Aspirin, die ich im Walmart für 98 Cents erstanden habe! (Mal sehen, ob ich die durch den Zoll kriege ... )


Und Sascha, der einen 15 Minuten-Marsch durch die Sonne gemacht hat, sah aus wie frisch aus der Sauna, als er hier wieder ankam.
Und typisch für die südlichen Gefilden ist ja auch, dass sich dort niemand in die Sonne legt. Das mussten wir damals ja schon in Italien feststellen, und auch in der Türkei ist das so: mittags sind alle Einheimischen drinnen und lassen die Rolläden runter, oder halten sich draussen zumindest im Schatten auf. Braten tun sich nur die Deutsche und die Engländer! ^^ Und genauso ist das hier: hier ist niemand draussen. Jeder Apartmentkomplex hat hier einen Pool mit Liegstühlen ... niemand benutzt ihn. Manchmal liegt vielleicht eine Person da, und das ist dann schon wirklich viel. Die meisten Leute gehen abends erst raus und grillen dann oder spielen Basketball. Im Apartmentkomplex gegenüber spielen regelmäßig 2 Volleyballmannschaften, die ausschließlich aus nackten Männern besteht. Wir sehen sie oft, wenn wir zu Fuß von der Uni kommen, und Sascha versucht mir stetig einzureden, dass ich nur deswegen dort langlaufe ... dabei läuft er mit!! Mal sehen, ob er demnächst vielleicht mal reden will oder so! ;o)
Übrigens liegt, wenn es so warm ist, immer ein ganz fieser Gestank über Carrollton. ... Um ehrlich zu sein war der auch da, als es noch kühler war. Wir haben keinen Schimmer, was das sein könnte. Und ich bin ja sehr beruhigt, dass Sascha das auch riecht und es nicht nur wieder eine Ausgeburt meiner hyperempfindlichen und ein Eigenleben führenden Nase ist, die sie ja gern mal Gerüche ausdenkt. So wie jetzt nach langer Zeit mal wieder: seit ein paar Stunden rieche ich hier überall Salami. Mal was anderes und auf jeden Fall angenehmer als die Gerüche, die ich sonst ständig in der Nase habe. Aber vielleicht ist das auch nur meine Sehnsucht nach einem herrlichen Wurstbrot. Man weiss es nicht.

Neben diesen Begleiterscheinungen der Sonne im Süden der USA gibt es auch noch eine weitere (achtung, Brüller:) Schattenseite! In South Carolina brennen seit Tagen die Wälder.
http://www.welt.de/vermischtes/article3616199/South-Carolina-groesster-Waldbrand-seit-30-Jahren.html
Im Fernsehen wird die ganze Zeit darüber berichtet - wirklich schrecklich. Die armen Leute. Hier wird auch regelmäßig auf die Trockenheit hingewiesen. Innerhalb kürzester Zeit trocknet alles völlig aus, wofür es ja in Deutschland schon ein paar Wochen ohne Regen braucht.

Und ein weiterer Nachteil ist, dass uns, kaum, dass es warm wird, diversen Viehzeugs heimsucht. Gestern musste Sascha leider eine überdimensionale Wespe, die sich in die Küche verirrt hatte, mit Raumdeo betäuben, und ich habe unter Einsatz meines Lebens dieses Monster gefangen:



Wenn man sich die mal im Größenverhältnis zum Glas anguckt, finde ich die schon recht beachtlich!!! *schüttel* Schön ist das nicht.

Neben diesen fiesen Gesellen, gibt es hier aber auch sehr interessante Tiere, die ich, soweit ich weiss, in Deutschland noch nicht gesehen habe. Zum Beispiel diese tollen Vögel:



Leider kommen die Farben nicht so zur Geltung, wie sie eigentlich sind, da ich heimlich, still und leise von meinem Bett aus durch das Fliegengitter fotografiert habe: der Schnabel des ersten Vogels ist leuchtend rot, und das gesamte Federkleid des zweiten auch. Faszinierend.
Neulich haben wir an der Uni auch einen riesigen Schmetterling gesehen. Der war bestimmt fast handtellergroß. Ach, sowas finde ich ja immer spannend. :o)

Aber ich will mich mal lieber nicht zu laut über das Wetter beschweren, denn L.A. hatte neulich sage und schreibe 36 Grad! Ich glaube ja auch, dass die Spinnen proportional zur Temperatur wachsen. Witzig ist, dass es in South Dakota und Montana (ganz oben in der Nähe der kanadischen Grenze) mit Temperaturen zwischen 0 und 4 Grad derzeit schneit. Das muss ja nun auch nicht sein, nech.

Nächste Woche Freitag verbringen wir den halben Tag in Atlanta - das wird ein Spaß bei vorhergesagten 29 Grad ... weia ...
Mach dich schonmal auf was gefasst, liebstes Topsy. ;o)

Damit verabschiede ich mich für heute und wünsche euch ein schönes und sonniges Wochenende. :o)


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Nachtrag:

ich habe heute bereits mehrere Versuche unternommen, mich mit einem Buch gemütlich in die Sonne zu setzen - es ist auch jetzt um viertel vor 6 noch unmöglich. Die Luft steht geradezu, und nach spätestens 10 Minuten bin ich komplett durchgeschwitzt und halte es auch einfach nicht mehr aus. ZUM GLÜCK ist es in meinem Zimmer relativ kühl.

Am vergangenen Donnerstag hatten wir hier (wieder mal) eine Gewitterwarnung. Diese schlagartigen Wetterumschwünge schreien ja geradezu nach permanentem Gewitter. Zwar ist der Kelch an uns vorübergezogen, dafür hats aber den kompletten Flughafen in Atlanta lahmgelegt. Dort hat der Blitz in den Tower eingeschlagen, der daraufhin tatsächlich resettet werden musste. Alle Flüge wurden gestrichen, und dann hatte auch noch der ganze Flughafen einen Stromausfall. Da fragt man sich: haben die keinen Notfall-Strom? Sowas geht doch nicht! Mann mann mann! Ich habe es im Fernsehen verfolgt ... der Himmel über Atlanta bestand quasi aus einem einzigen Dauerblitz. Das Wetter ist hier wirklich eine einzige Freakshow.

3 Kommentare:

Sandra hat gesagt…

Oooohhhh.... den zweiten Vogel kenn ich auch aus Atlanta. Der ist toll. Der hat immer so eine witzige Punkfrisur *ggg*
Und zum Wetter: Hast du mitbekommen das im Februar als drei Flocken Schnee gefallen sind schonmal der flugverkehr lahmgelegt war? Man hat in Atlanta nämlich keine Schneeschieber... tststs...

Anonym hat gesagt…

Was ist das für ein vogel und kommt der auf die hand

Anja hat gesagt…

Du bist meine Heldin! Was war denn das für ne Monster Spinne da? Lese hier (endlich) deinen Blog mal weiter und ahne nix schlimmes, kommen mir diese überdimensionalen Bilder ins Auge o.O Solche Unwetterwarnungen kenne ich auch noch aus den USA, haben auch einen Wirbelsturm von weitem beobachten dürfen, als wir aus der Shoppingmall kamen. Sowas kommt ja irgendwie immer recht spontan/unangekündigt...So, dann les ich mal weiter und hoffe keine schlimmen Bilder mehr zu sehen;-)

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